Auf den Spuren des Eremiten

Startschuss für ein Naturschutzprojekt im Stadtgebiet von Nördlingen

Kürzlich fiel im Rahmen einer Zusammenkunft aller Beteiligten der Startschuss für ein Naturschutzprojekt im Stadtgebiet von Nördlingen: Im Fokus steht der Eremitenkäfer und mit ihm weitere Totholz bewohnende Käferarten. In einem Kooperationsprojekt der Heide-Allianz Donau-Ries, bestehend aus Bund Naturschutz – Kreisgruppe Donau-Ries – , dem Landkreis Donau-Ries und dem Rieser Naturschutzverein wird eine Biologin die erforderlichen Untersuchungen durchführen. Mehrere Zufallsfunde weisen auf ein Vorkommen des Eremitenkäfers in Nördlingen hin. Die nächsten bekannten Fundorte liegen weit außerhalb des Rieses bei Heidenheim an der Brenz, im Landkreis Ansbach und bei Neuburg. Nördlingen verfügt mit der Marienhöhe, die Lindenallee, dem Friedhof und dem Bäumlesgraben über große Areale mit 120 bis 200 Jahren alten Lindenbäumen, die für Totholzbewohner gute Lebensbedingungen bieten. Eremitenkäfer leben in Höhlen mächtiger Laubbäume und ernähren sich von mit Pilzen befallenem Holz. Den größten Teil ihres Lebens verbringen die Käfer (bis zu 4 Jahre) als Larve im Bau. Nur bei schlechten Lebensbedingungen sucht dann der ausgewachsene Käfer einen geeigneteren Baum auf.

Nach Ablauf der Bestandsaufnahmen soll ein Schutzkonzept erarbeitet werden. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Nördlingen und der evangelischen Kirchengemeinde Nördlingen.

Die Größe des Eremitenkäfers lässt sich mit einem Zwei-Euro-Stück anschaulich darstellen.
(Foto: Kurt Kroepelin)
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