Das Rebhuhn – Vogel des Jahres 2026

Rebhuhn, Foto: Norbert Estner

Nach einer durch die Naturschutzorganisationen LBV und NABU angestoßenen Online-Wahl wurde das Rebhuhn zum Vogel des Jahres 2026 gewählt.

Ein wichtiger Grund für die Ernennung war sicherlich die Tatsache, dass die Bestände des Rebhuhns in Bayern seit den 1970er Jahren um mehr als 50 % abgenommen haben. Diese dramatische Verkleinerung der Rebhuhnpopulation hat viele Gründe. Neben fehlender Insektennahrung, gerade für die frischgeschlüpften Jungvögel, sind sicherlich die immer weniger werdenden Rückzugsflächen in den Revieren und Verlust von Lebensraumelementen wie Hecken, Feldraine und Brachflächen für den Rückgang des Rebhuhnes verantwortlich. Aber wie sieht die Situation des Rebhuhnes im Landkreis Donau-Ries aus? Auch hier hat sich das Rebhuhn aus vielen großen Agrarflächen verabschiedet.  Da das Rebhuhn eher wärmere und trockenere Standorte bevorzugt, ist die Situation im Ries und an den Riesrändern noch etwas besser, als in den Flussauen im südlichen Landkreis. Gerade dort wo Trockenrasen, Hecken und Getreidefelder eng verzahnt nebeneinander vorkommen, hat auch das Rebhuhn noch gute Überlebenschancen. Das Rebhuhn lebt paarweise ab dem zeitigen Frühjahr, die ersten Gelege werden Anfang April in krautigen Unterwuchs angelegt und kann bis zu 20 Eier umfassen. Oft werden die Nester Opfer der vielen Fressfeinde wie Fuchs oder Marder. Das Rebhuhn versucht dies mit immer wieder neuen Nachgelegen, die bis Anfang September gefunden werden können, auszugleichen.  Die Jungen sind Nestflüchter, d.h. sie verlassen nach dem Schlupf gleich das Nest und begeben sich mit den Eltern auf Nahrungssuche. Diese Familienverbände bleiben dann vom Sommer bis in das nächste Frühjahr zusammen. Hat man also bei einem herbstlichen Spaziergang das große Glück mehr als zwei Rebhühner zu sehen, hat man mit großer Wahrscheinlichkeit eine Familie vor sich, die den Feinden ausweichen konnte und genug Nahrung gefunden hat.

Eine Rückkehr in die intensiv genutzten Ackerlagen wäre nach einer Anreicherung mit Rückzugsflächen und Lebensraumelementen durchaus denkbar. Davon würden auch andere stark bedrohte Offenlandbewohner wie Feldhase, Wachtel und Feldlerche profitieren.