Ein Kleingewässer mit hohem Potential

Eine gewässerkundlichen Exkursion am Retzenbach im Rahmen der 25. Rieser Kulturtage 2024 durch André Holzinger

Die gewässerkundliche Exkursion zum Retzenbach bei Hürnheim und Schmähingen fand trotz widrigen Wetterverhältnissen mit rund 50 Teilnehmern sehr guten Anklang. André Holzinger erläuterte die Ökologie des ca. 6 km langen Bachlaufes in mehreren Stationen. Das Kaltgewässer weist an der Gewässersohle eine reiche tierische Kleinlebewelt auf wie z.B. Köcherfliegenlarven, Larven der Eintagsfliege und Bachflohkrebse, die er in Fangschalen den interessierten Exkursionsteilnehmern vorzeigen konnte.

Alte Weidenbäume säumen den Bach und bieten Raum für zahlreiche Larven, die als Nahrungsgrundlage für Vögel u.a. Spechte dienen. Foto: Kurt Kroepelin

Wertgebend ist die hier vorkommende Natura 2000 Fisch-Zielart, die Mühlkoppe. Die Mühlkoppe oder auch Groppe genannt ist ein am Gewässergrund lebender Kleinfisch, der ein gut strukturiertes Gewässerbett mit Anteil an kiesigem Substrat und Totholzelementen benötigt. Die Groppe ist in sommerkalten Gewässern mit schnell fließenden Gewässerstrecken beheimatet.

Die für ein Gewässer ökologisch sehr wichtigen Gewässerrandstreifen werden zur Stärkung der Biodiversität und zur Vermeidung von Ufererosion gezielt unterhalten. Wichtig ist u.a. eine schonende Grünpflege mittels der traditionellen Mahd mit Sense. Dabei wird der Erlen- und Weidenaufwuchs erhalten. Das Grüngut wird abgerecht und als Tierfutter verwertet.

Auch Gewässerrandstreifen sind für den Gewässerschutz und die Biodiversität wichtig und bieten das Potential für eine ökologische Aufwertung eines Gewässers. André Holzinger stellt einen Mahdbereich vor, den er schonend mit Sense pflegt. Foto: Kurt Kroepelin