Bayernweite Wiesenbrüterkartierung 2021

Bestandsaufnahmen auch im Nördlinger Ries

Nach 1980,1986, 1992, 1998, 2006 und 2014/15 findet 2021 die siebte landesweite Erfassung der Be­­stände wiesenbrütender Vogelarten in Bayern statt. Das bayerische Landesamt für Umwelt – Staatliche Vogelschutzwarte Bayern (LfU) hat dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) den Auftrag erteilt diese Erfassung zu koordinieren. Rund 850 Wiesenbrütergebiete in Bayern sollen 2021 wieder untersucht werden.

Die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und der Rieser Naturschutzverein beteiligen sich seit 1980 an der landesweiten Wiesenbrüterkartierung. Schon zuvor fanden im Ries Bestandserhebungen statt. Bereits aus dem Jahr 1965 liegen erste Datenreihen für den Großen Brachvogel vor. 2021 werden von einem Team aus 7 Kartierern insgesamt 19 Wiesenbrütergebiete im Ries untersucht.

Unter dem Begriff Wiesenbrüter, der alle im Grünland am Boden brütenden Arten umfasst, sind dabei im Sinne der Wiesenbrüterkartierung speziell die Arten Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz, Bekassine, Wachtelkönig, Braunkehlchen, Wiesenpieper und Grauammer zu verstehen. Von den berücksichtigten Arten gelten Bekassine, Braunkehlchen, Grauammer, Brachvogel, Rotschenkel, Uferschnepfe, Wachtelkönig und Wiesenpieper in Bayern als „vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste 1), Wachtelkönig und Kiebitz sind stark gefährdet (Rote Liste 2).

Kiebitz, Foto: Norbert Estner

Grauammer, Foto: Norbert Estner

Von den klassischen Wiesenbrütern kommen im Ries noch Kiebitz, Großer Brachvogel, Bekassine und Grauammer zum Teil nur noch in Restvorkommen vor. Ziele der Erhebungen sind die Dokumentation und Analyse der landes- weiten Bestandsentwicklung der Wiesenbrüterarten und die Untersuchung der Auswirkungen der seit 1983 laufenden intensiven Schutzbemühungen. Zusätzlich sollen die Ergebnisse der Untersuchungen Hinweise für konkrete Schutzansätze liefern. Innerhalb des seit 2014 am LfU laufenden „Artenhilfsprogramms Wiesen­brüter“ werden Schutzmaßnahmen auch im Rahmen der diversen Gebietsbetreuungen in bayerischen Wiesenbrütergebieten exemplarisch umgesetzt.

Im Nördlinger Ries ist die Gebietsbetreuung Nördlinger Ries seit 2013 im Wiesenbrüter­schutz aktiv. Die aktuellen Kartierungsergebnisse sollen die Prioritäten und Handlungs­schwer­punkte der im Oktober 2015 veröffentlichten Wiesenbrüteragenda präzisieren bzw. aktualisieren.

aus den Rieser Nachrichten vom 07.04.2021

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